Die stille Revolution - ein Kulturwandel gelingt
Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Die stille Revolution. Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Wie gelingt der Wertewandel? Was kommt auf uns zu und wie geht es weiter?
Brauchen wir mehr Know-why statt Know-how? Oder brauchen wir ein neues Know-how? Es geht schon lange nicht mehr um Work-Life-Balance, sondern allenfalls um Word-Life-Blending.
Auch Führung verändert sich, sie ist längst kein anderes Wort mehr für Chef, sondern ein anderes Konzept. Und wir brauchen neue Methoden für die Probleme von heute.
Gedanken zu einem wichtigen Thema
Brauchen wir mehr Know-why statt Know-how? Oder brauchen wir ein neues Know-how?
Die Wahrheit liegt sicher dazwischen. Aber dass sich vieles verändert und sogar verändern muss, ahnen viele und wissen einige.
Seitens der Arbeitnehmer fühlen sich Mitarbeiter als Zahnrad oder Zahnrädchen und bewegen sich jedoch jeden Tag aufs Neue im Hamsterrad. Der Brotkasten muss ja schließlich gefüllt werden und was muss, das muss. Ich möchte das auch gar nicht klein reden, das sind Realitäten. Aber wo bleibt da die Motivation, der Spaß und vielleicht sogar die Mitgestaltung? Als Zahnrad kann ich nicht mitgestalten und mir einfach überlegen, heute einfach in die andere Richtung zu drehen. Die Zahnräder würden brechen und damit vielleicht das ganze System stillgelegt.
Also was tun?
Seitens der Arbeitgeber drückt der Markt, es gibt immer weniger gutes Personal und in vielen wichtigen Branchen noch nicht mal Personal, ob gut oder weniger gut, es gibt schlicht niemanden mehr. Gleichzeitig suchen viele Arbeitnehmer die Verantwortung erstmal in der Hierarchie und nicht auch bei sich selbst. Schwierig, weil die Verantwortung überall hingehört - auch ins Management. Gerade hier braucht es anderes Know-how und bei allen die Sinnfrage.
Zu hoch sind die Krankenstände, Grad der Demotivation, die Fluktuationsraten, wer hat Schuld? Bisher hat es noch immer funktioniert, den faulen Apfel zu suchen, den Schuldigen, und diesen zu eliminieren. Das entspricht auch dem logischen Schluss nach Ursache und Wirkung. Dieser logische Schluss ist ja auch nicht aufgehoben und trotzdem "funktioniert" es nicht mehr.
Funktionieren ist ein Stichwort, Es ein Anderes.
Wir bekommen vieles nicht mehr ins Funktionieren und dann passieren Dinge, die der Mensch schwer zu kontrollieren weiß.
Entlehnt ist der Titel dieses Blogs dem Kinofilm von Regisseur Kristian Gründling, der den Dokumentarfilm "Die stille Revolution" gedreht hat. Dabei geht es genau um diese Themen, auch darüber, wie schwierig die Beantwortung einzelner Fragestellungen sind, wenn wir das große Ganze nicht betrachten. Der Film setzt Impulse und denkt mutig über eine neue und gleichzeitig sehr alte Art nach, wie die neue Arbeitswelt aussehen kann und in einigen Betrieben auch bereits angekommen ist - mit Veränderung und Bewahrung zentraler Werte.
Es geht schon lange nicht mehr um Work-Life-Balance sondern allenfalls um Word-Life-Blending.
Weniger Burnout, Depressionen und chronische Krankheiten. Mehr Motivation, Gesundheit und mündige Mitarbeiter.
Und dabei haben wir die Digitalisierung noch nicht ganz im Blick. Fachkräftemangel und Arbeitskräfteknappheit adè? Maschinen, die die Reinigungsperle ersetzen, nette kleine Roboter, die die Pflege übernehmen, Serviceroboter im Hotel, Büroarbeitende Programme - ja warum nicht? In der Produktion haben wir sie schon lange, die Digitalisierung, in vielen Bereichen vielleicht noch nicht ganz bewusst. Videokonferenzen per Webinar und Meetingprogrammen, Homeoffices. Ich könnte den ganzen Tag so weitermachen und wäre noch nicht fertig. Das ist letztlich eine Tatsache und in vielen Teilbereichen unseres Lebens eine echte Unterstützung und Hilfe für die Menschen. In anderen Bereichen ist es im Moment noch so, dass der Mensch sich der Maschine anpassen muss und nicht umgekehrt und auch durchaus Arbeitsplätze ersetzt. Das kann nicht damit aufgefangen werden, dass die hochqualifizierten neu entstehenden Positionen gegen die wegfallenden gerechnet werden. Das geht im Moment noch, aber die Veränderung und die Folgen werden viel einschneidender sein als zu Zeiten der Industrialisierung, es werden viel mehr Menschen keine Arbeit mehr haben.
Deshalb die Digitalisierung zu verdammen, wäre blanker Unsinn, aber die gesellschaftlichen Anforderungen sind groß.
Es reicht nicht, einfach die Führungsstruktur zu verändern und ab sofort nur noch demokratisch und partizipativ mit den Mitarbeitern umzugehen.
Es reicht nicht, das Management zu verändern und Projekte in der Matrix zu bearbeiten. Flache Hierarchien bringen zwar Menschen schon zu Menschen, aber das kann nur ein Weg sein, Agilität tut not, Beständigkeit auch.
Es reicht nicht, zu versuchen zwei Bereiche zu verbinden: Arbeit und Leben. Ich brauche nichts verbinden, was eigentlich nicht getrennt gehört.
Es geht nicht um den Austausch von Werten gegen andere, es geht um die Ausprägung und das Leben von Werten.
So jetzt aber genug von, das reicht nicht, jenes auch nicht. Lassen Sie uns einfach anfangen.
Arbeit ist aktiv, angestellt sein passiv.
Es macht einen großen Unterschied, ob ich arbeiten gehe oder angestellt bin, von meiner Einstellung her. Arbeit ist aktiv, angestellt sein passiv. Sie ahnen, was ich meine? Schon Konfuzius hat gesagt: "Suche dir eine Arbeit, die du liebst und du wirst dein Leben lang nicht mehr arbeiten müssen." Das kennen Sie hoffentlich. Eine Arbeit, die man grundsätzlich gerne macht - und sein Auskommen damit bestreiten kann - ist leichter, als eine Arbeit, die man nicht mag oder wo man sich nicht wohlfühlt.
Eine Führungskraft, die ihren Mitarbeitern vertraut und ihnen Freiräume gibt (innerhalb gesetzter Rahmen) wird erleben, dass Menschen ihre Aufgaben gut und sicher erledigen, egal auf welcher Ebene. Wer Mitarbeitende stetig korrigiert und Vorschriften macht, wird kein Mitdenken erleben. Wie auch? Wenn Sie Ihre Mitarbeiter, Kollegen und auch Chefs wie Menschen behandeln und wie Erwachsene wird Ihnen auch meist entsprechend begegnen.
>>Wer Menschen wie Kinder anspricht, wird entsprechende Antworten erhalten.<<
Die Würde des Menschen ist unantastbar steht im Grundgesetz. Von Verhandlungspartnern und Gesprächspartnern ist die Rede, nicht von Gegnern. Wir sprechen von Kollegialität und Kundenkontakten auf Augenhöhe, lassen Sie uns das bitte auch tun.
Der Mensch ist aber kein Objekt, keine Sache.
Der da... die da... die da oben. Wer ist das? Wir verlieren öfters die Subjektivität und sprechen von den anderen wie von Objekten. Der Mensch ist aber kein Objekt, keine Sache. Auf Sachen kann man rum hauen, kann sie demontieren, sie beleidigen, anschreien, Menschen nicht.
Versuchen Sie sich bei Ärger, bei Konflikten etc.. deutlich zu machen, dass Sie es mit Herrn Müller, Frau Meier, Markus und Maria zu tun haben. Es wird jetzt viel schwieriger, dem Anderen nicht auf gleicher Ebene zu begegnen, bei allem berechtigen Ärger.
Das hat mich bei dem Film auch so beeindruckt. Das Zimmermädchen, das anfangs noch sagte: "Der Gast darf gar nicht merken, dass wir da sind." Das hat mich an die außenliegenden Gänge von Burgen erinnert, wo das Personal vorbeigehuscht ist, damit die Herrschaft das Personal nicht sehen muss. Dieses hatte unsichtbar zu bleiben.
Am Ende des Films nach dem dreijährigen Prozess und stattfindender Würdigung der Person des Zimmermädchens, nach "Es ist schön, dass Sie bei uns arbeiten," "Ich arbeite gerne hier." "Ich mag es, wenn der Gast sich freut, dass wir...." war die junge Frau fröhlich, aufgeschlossen, gesund aussehend und - serviceorientiert! Sie machte KEINE andere Arbeit als vorher, aber sie machte sie deutlich lieber und das hat noch nicht einmal mehr Geld in Form von Gehalt gekostet.
Scheint eine lohnende Anlage zu sein. Sie brauchen gar nicht mehr Geld zu zahlen, wenn Sie Menschen ernst nehmen und ihnen würdevoll begegnen, dann werden Sie deutlich motiviertere Mitarbeiter haben, die bei Ihnen bleiben, die in Ihrem Betrieb arbeiten möchten und gleichzeitig mehr Leistung bringen.
Eine unserer Mitarbeiterinnen sagte kürzlich: "Ich arbeite so gerne hier." Dabei sind wir ja auch nicht dauerhaft nett, sondern wertschätzend und freundlich miteinander, genauso wie gute Arbeit fordernd.
Mögen Sie mit uns ins Gespräch gehen?