Hilfe zur Selbsthilfe
Hilfe zur Selbsthilfe
Hilfe zur Selbsthilfe ist besser als zu helfen
Wenn Helfen nicht mehr Hilfe ist oder zu eigenen Lasten geht, dann ist Hilfe zur Selbsthilfe eine fast perfekte Möglichkeit.
Was kommt nach gerne helfen?
Anderen Menschen zu helfen ist großzügig, manchmal selbstlos, immer freundlich und kollegial. Was aber, wenn diese Hilfe zu Lasten der eigenen Kräfte und Energien geht, wenn der Bedürftige immer wieder deine Hilfe braucht und nicht gut auf die Beine kommt, trotz permanenter Unterstützung.
Helfen zu wollen ist eine gute Eigenschaft, rutscht manchmal in das berühmte Helfersyndrom ab. Damit wird es bisweilen eine Last für die Menschen, die das innehaben. Helfen zu dürfen und das gerne zu tun, ist aber auch ein Geschenk. Wer sind wir, wenn wir niemandem helfen, wenn wir stets nur auf uns selbst schauen, hilft das der Gesellschaft und Anderen?
Nein, gewiss nicht. Hier ein Gleichgewicht zu finden zwischen: „Das kann ich noch machen, ohne mich zu sehr zu belasten“ und „Das mache ich, obwohl es mich belastet, aber es hilft gerade jemanden sehr“, ist sehr schwierig. Das kennt ein jeder Mensch, der mit seiner Familie ein gutes Verhältnis hat oder unter sehr guten Freunden. Da hilft es sich doch schnell mal gerne.
Wo ist das Maß der Dinge, das uns auch an unseren Selbstschutz denken lässt?
Wann ist das Maß der Belastung so groß, dass eine Selbstschädigung unabwendbar ist und das Helfen an unseren Kräften zehrt?
Schulz-von-Thun spricht dann vom Teufelskreis, wenn sowohl die Person, die bedürftig und damit abhängig ist als auch der Helfer sich wechselseitig mit Vorwürfen eindecken. "Du bist mir ja ein schöner Helfer, ich habe das gemacht, was du gesagt hast und nun sieh mal, was daraus geworden ist!" "Ich habe dir das schon zehnmal erklärt, jetzt lass mich in Ruh`!"
Das kann unter Umständen zu gesundheitlichen Schäden führen oder gar zu Entzweiung der Familie oder unter Freunden. Und das ist das Letzte, was Sie wollen, richtig?
Wo ist das Maß, mal nein zu sagen?
Eine Möglichkeit wäre: „Ich helfe einfach jedem, dann kann ich mir sicher sein, dass ich keinem Misskredit ausgesetzt werde.“ Das ist augenzwinkernd gemeint, denn wenn Sie dafür zwar alle lieb haben, Sie selbst aber irgendwann keine Energie mehr für sich haben, dann sind Sie ein schlechter Helfer. Denn gut kann es gar nicht mehr sein.
Was ist also der richtige Weg? Wenn man Menschen mit seiner gut gemeinten und erst einmal bedingungslosen Hilfe nicht immer hilft, was dann? Damit aus Ratschlägen keine "Schläge" werden, die dem Gegenüber eben nicht mehr helfen.
Der Schlüssel zur Lösung ist Hilfe zur Selbsthilfe. Jeder Mensch kann Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen, zu jederzeit im Leben. Man kann das lernen - und braucht dabei Unterstützung, eben Hilfe zu Selbsthilfe.
Wenn Sie jetzt ins Nachdenken gekommen sind, sind diese Fragen als nächstes die richtigen:
Wie kann das gehen mit der Hilfe zur Selbsthilfe?
Wie kann ich das formulieren?
Audio Was kommt nach gerne helfen?
Im nächsten Teil stellen wir Ihnen einige mögliche Fragen und Formulieren dafür vor. Vielleicht finden Sie Inspiration. Wo finde ich Unterstützung? Lassen Sie uns gerne einmal ins Gespräch kommen, rufen Sie einfach an.
Wie kann das gehen mit der Hilfe zur Selbsthilfe? Zuerst einmal mit der Hilfe für sich selbst.
Wie ist meine zeitliche Einteilung, wie kann ich Zeit investieren, ohne dass ich die Zeit für mich verliere?
Ein Tagesplan ist hier hilfreich oder ein Kalender, der gepflegt wird mit allen Terminen, die Sie haben, ob privat oder arbeitstechnisch ist hier egal, das dient zur Übersicht und um sich darüber klar zu werden, wieviel Zeit wirklich verplant ist.
Wie halte ich Maß mit meinen Kräften, ohne mich zu überfordern?
Hier helfen Erfahrungswerte aus Ihrem Leben. Schreiben Sie sich ruhig mal auf, wo habe ich mich wann überfordert mit meiner Hilfe für Andere? Oder wann sagte mein Körper Stopp und ich habe trotzdem weiter gemacht?
Es gibt etliche Fragen in Vielzahl und Form. Deshalb überlegen Sie sich mögliche Fragestellungen, die sie als Person in den Mittelpunkt rückt, lassen sie bewusst bei dieser Überlegung mal andere Ihnen wichtige Menschen außen vor.
Eins nach dem anderen. Nachdem Sie die Fragen, die ihre Person betreffen, beantwortet haben, gehen Sie nun den nächsten Schritt und beziehen die Ihnen wichtigen Menschen mit ein.
Nachdem Sie hier die zweite Liste geschrieben haben, gleichen Sie diese mit der Liste ab, die sie als Einzelperson betrifft.
Was passt? Was lässt sich miteinander vereinbaren oder was müssten Sie außen vor zu lassen, ohne dass Sie sich überfordern?
Selbstschutz geht immer vor
Selbstschutz muss geübt werden, das geht nicht von jetzt auf gleich. Das zu akzeptieren, dass Sie nicht immer da sein können, weil Sie einfach gerade nicht mehr können, ist Aufgaben von anderen, nicht von ihnen.
Wie kann ich das formulieren? Wann ist ein Nein ein Nein?
Es tut mir leid, ich kann heute nicht, können wir das verschieben?
Ich fühle mich heute leider nicht gut, kann deshalb nicht helfen, ohne dass ich mir wehtue.
Bitte akzeptiere, dass ich heute nicht helfen kann, ich werde dir das nächste Mal helfen.
Es gibt viele Möglichkeiten, seinem Gegenüber zu sagen, wie der Stand der Dinge ist.
Es zu akzeptieren, dass etwas gerade nicht im Rahmen der eigenen Möglichkeiten liegt, ist schwierig, aber nicht unwichtig.
Es zu akzeptieren, das Sie auf sich selbst achten dürfen, ist die Aufgabe anderer, nicht Ihre.
Im nächsten Teil wenden wir uns dem Gegenüber zu. Was tun, wenn ich zwar auf der einen Seite gerne helfen würde, aber spüre, dass ich auf Dauer dem anderen keinen Gefallen tue, er lernt ja nichts dabei und wächst nicht (über sich hinaus).
Bleiben Sie dran.
Bestärken, ermutigen und Freude am Lernen und Fehler machen stärken - Lassen Sie selbstständig werden
Hilfe zur (Selbst-)Hilfe mit Ermutigen, Befähigen, Artikulieren, Motivieren und Organisieren
Was tun, wenn ich zwar auf der einen Seite gerne helfen würde, aber spüre, dass ich auf Dauer dem anderen keinen Gefallen tue, er lernt ja nichts dabei und wächst nicht (über sich hinaus)?
Der Mensch lernt schneller Dinge, wenn die Person diese selbsttätig und selbstständig erforscht und umsetzt. Ganz nach dem Motto: „Du kannst mir zwar zeigen, wie es geht, aber wenn ich es selbst herausgefunden habe, merke ich mir das für das nächste Mal viel besser.“
Mit Tipps zum eigenen Erfolg, ist das verkehrt? Nein auf keinem Fall, wenn die Lösung hier nicht verraten wurde, sondern nur gesagt wurde, wie der Weg lautet, um auf die besagte Lösung zu kommen, ist das eine nahezu perfekte Vorgehensweise.
Hier möchte ich gerne eine Aussage zur Sozialpädagogik mit einfließen lassen von Paulo Freire (brasilianischer Pädagoge und katholischer Theologe): Kernaufgaben sind (Selbst-)Hilfen im Ermutigen, Befähigen, Artikulieren, Motivieren und Organisieren.
Direktheit und Takt
Man kann zwar niemandem den Pelz waschen, ohne ihn nass zu machen, aber zu einer Einigung ist es vielleicht nicht nötig, einen Kübel Wasser über den Kopf zu gießen. Besonders im beruflichen Bereich ist eine taktvolle Konfrontation hilfreich, ohne dass der Empfänger auf der Beziehungsseite Abwertung erfährt.
Beispiel: „Sie kommen aber auch bei jeder Kleinigkeit angerannt, um sich alles absegnen zu lassen!“ (Kränkungen durch Wendungen wie bei jeder Kleinigkeit oder angerannt und oder absegnen lassen).
„Kleine Dinge können Sie durchaus in eigener Kompetenz entscheiden, das wünsche ich mir sogar! Unter kleinen Dingen verstehe ich zum Beispiel...“
Hier sind auch folgende Fragen hilfreich:
· „Was würden Sie denn tun, wenn ich nicht da wäre?“
· „Was haben Sie denn bisher unternommen, um das Problem zu lösen?“
· „Welche Ideen haben Sie, um das Problem zu lösen?“
· „Welche Entscheidungen brauchen Sie, um das Problem zu lösen?“
· „Was genau brauchen Sie jetzt von mir?“
Mit solchen Fragen erreichen Sie, dass die anderen nicht auf der Problemseite stehen bleiben, sondern selbst auf eigene Lösungen kommen.
Viele Führungspersonen sind es gewohnt, schnell Entscheidungen zu treffen und lösungsorientiert zu denken. In einem solchen Gespräch muss man aber den Impuls unterdrücken, selbst die Lösung zu erarbeiten und zu beraten.
Möglichkeiten
Offene Fragen stellen
Nachfragen
Gelegentlich zusammenfassen
und wirklich zuhören.
Ziele, Lösungen und Maßnahmen zur Umsetzung vom Mitarbeiter selbst erarbeiten lassen, flankiert von Wertschätzung und konstruktiver Kritik.
Wenn das nicht der Fall sein sollte, kann es ganz schnell zu einer Abhängigkeit führen, die für den helfenden und die Person, der „geholfen“ wird, negative Auswirkungen haben könnten.
Der Hilfesuchende erbittet Hilfe (GfK), der andere kann darauf mit Ja oder Nein reagieren.
Es steht jedem stets offen, ob etwas gewollt wird oder nicht. Manchmal ist die Sinnfrage gerechtfertigt.
Jemanden zu befähigen, indem diese Person genau das lernt sich selbst zu helfen ist ein großes Geschenk an jeden einzelnen.
Wie haben wir im Kindergarten gelernt mit dem Löffel umzugehen? Wie haben wir und klammheimlich, ohne, dass es unsere Eltern früher mitbekamen als Kind die eine Süßigkeit gemopst, auf die wir Lust hatten? Wie kamen wir im ersten Job zurecht, wenn mal kein Chef zugegen war? Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie wir an Ziel kommen, oder haben es einfach ausprobiert.
Ohne Fehler, die jedem geschehen, wäre kein Lernen möglich. Wir Menschen sind stets die Summe unserer Erfahrungen. Also lassen wir mit Hilfe von Tipps oder Hinweisen unser Gegenüber lernen, selbst auf die Lösung zu kommen.
Das spart viele Nerven, die für etwas anderes aufgewendet werden können. Hilfe zur Selbsthilfe haben wir Helfer auch erst lernen müssen, es ist jedem möglich auch zum Helfer zu werden.
Danke für das Lesen dieses Artikels. Gisela Krämer, Peter Krämer und Max. Krämer begrüßen Sie gerne wieder.